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Anforderungen an die Mobilfunktechnik bei Aufzug-Notrufsystemen

Mit dem Fortschritt der Mobilfunktechnik werden SIM-Karten immer häufiger in der Aufzugskommunikation genutzt. In diesem Beitrag sehen wir uns typische Bedenken hinsichtlich der Nutzung der Mobilfunktechnik für das Notrufsystem in Aufzügen an.

Telefonleitung und Aufzüge – der Hintergrund

Alexander Graham Bell ließ sich 1876 das Telefon patentieren. Im Laufe der Zeit wurde das Telefon zum wichtigsten Kommunikationsmittel, um Menschen auf der ganzen Welt miteinander zu verbinden. Die Notwendigkeit eines Festnetzanschlusses begrenzte die Anwendungen des Telefons bis zum Ende des 20. Jahrhunderts, als die Verbraucher Zugang zu Mobiltelefonen erhielten.

Die Aufzugbranche, die aufgrund gesetzlicher Vorschriften Zweiwege-Kommunikationseinrichtungen für eingeschlossene Fahrgäste vorsehen muss, hat in der Regel Festnetzanschlüsse als Kommunikationsmedium für diese Notrufsysteme in Aufzügen verwendet. Die Weiterentwicklung der Mobilfunktechnik liefert jedoch ein überzeugendes Argument für den Einsatz von Mobiltelefonen in der Aufzugskommunikation. In diesem Beitrag gehen wir auf viele typische Bedenken im Hinblick auf die Nutzung der Mobilfunktechnik für Aufzugnotrufsysteme ein.

Was haben GSM und GPRS mit Aufzugnotrufsystemen zu tun?

Wie bei allen Telekommunikationstechnologien gibt es auch in der Mobilfunktechnik eine Vielzahl von Akronymen. GSM steht für „Global System for Mobile Communications“ und bezieht sich in der Regel auf das standardisierte Protokoll für die Sprachtelefonie. Diese Technologie wurde im Laufe der Zeit um die Datenkommunikation erweitert, die gemeinhin als GPRS (General Packet Radio Service) bezeichnet wird. GSM/GPRS bezieht sich daher auf ein kombiniertes Sprach-/Datenprodukt, wobei die Abkürzungen 2G, 3G und 4G die Standards der zweiten, dritten und vierten Generation bezeichnen. Im Allgemeinen sind wir mit den Begriffen 2G, 3G, 4G usw. vertraut, die die Empfangsqualität unserer Mobiltelefone beschreiben, und die Vorzüge dieser Standards werden in einem separaten Beitrag behandelt.

Was bedeutet EN 81-28 für Ihre Wahl eines Aufzugnotrufsystems?

Die Norm, die für den Fern-Notruf für Personenaufzüge in Europa gilt, ist EN 81-28. Die „Übertragungseinrichtung“, der Teil des Kommunikationssystems, der Sprache und Daten an die Notrufzentrale sendet, fällt nicht in den Anwendungsbereich der Norm. Das bedeutet, dass jede gängige Übertragungsmethode, einschließlich Festnetz, Mobilfunk oder Voice-over-IP (VoIP), zulässig ist. Die EN 81-28 geht davon aus, dass das Kommunikationsnetz nicht ausfällt, und legt bestimmte Anforderungen für Fälle fest, in denen die Sender in das Notrufsystem integriert sind, wie dies bei GSM-Notrufsystemen der Fall ist. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass alle von MEMCO angebotenen GSM- und GSM/GPRS-Systeme in vollem Umfang mit den einschlägigen Rechtsvorschriften konform sind.

Ist das Mobilfunknetz teurer als ein Festnetzanschluss?

Dies ist ein weit verbreiteter Irrglaube, der aus der Zeit stammt, als Sprachanrufe in Mobilfunknetzen noch teuer waren. Die Realität sieht heute jedoch ganz anders aus: Die Tarife für Sprachanrufe sind die gleichen wie für Anrufe über das Festnetz. Durch die Nutzung der Datenübertragung zur Übermittlung von wichtigen Teilen der Notrufe sowie von technischen und Überwachungsinformationen wird der Bedarf an Sprachübertragungen von GSM/GPRS-Geräten im Vergleich zu herkömmlichen Festnetzanschlüssen drastisch reduziert.

Die größten Einsparungen ergeben sich jedoch bei den monatlichen Kosten, die mit der Nutzung von Festnetzanschlüssen für Aufzugnotrufsysteme verbunden sind. Die monatlichen Festnetzgebühren für Geschäftskunden variieren je nach Betreiber und Land, liegen aber in der Regel zwischen 30 € und 60 € pro Monat. Im Vergleich dazu kosten typische SIM-Pakete für GSM/GPRS-Geräte 50 bis 75 Prozent weniger. Über die Lebensdauer eines typischen Geräts können die Betriebskosten von GSM/GPRS-Geräten um mehrere hundert Euros niedriger sein als im Festnetz.

Ist das Mobilfunknetz für den Notruf zuverlässig genug?

In den vergangenen zwei Jahrzehnten wurde in das Mobilfunknetz in ganz Europa erheblich investiert, sodass es heute zu den robustesten und zuverlässigsten Kommunikationsinfrastrukturen gehört. Die Netzabdeckung im städtischen Raum ist sehr gut, und da die GSM-Module in Aufzügen in der Regel oben im Aufzugschacht angebracht sind, ist die Signalstärke aufgrund der Höhenlage und der geringeren Schattenwirkung von Gebäuden tendenziell besser als am Boden. Darüber hinaus verfügen alle Mobilfunknetze über eine eingebaute Redundanz, bei der die einzelnen Standorte von mehreren Mobilfunkmasten abgedeckt werden. Damit wird ein einzelner Mobilfunkmast, der außer Betrieb ist, die Mobilfunkversorgung nicht beeinträchtigen. In einigen öffentlichen Notfallsituationen ist das Mobilfunknetz die zuverlässigste Kommunikationsquelle.

Sind sie leicht zu installieren?

Einer der größten Vorteile der Mobilfunktechnik für Ihr Aufzugnotrufsystem besteht darin, dass der Montagebetrieb keine Telekommunikationsfirma mehr mit der Festnetzinstallation beauftragen muss.

In Neubauten oder auf Baustellen ist es oft nicht möglich, auf die Installation von Festnetzanschlüssen zu warten, und sie werden selten in der Nähe des Triebwerksraums verlegt. Ein Mobilfunkgerät kann von jedem Aufzugstechniker installiert und sofort aktiviert werden.

IoTs in Aufzügen

IoT steht für „Internet of Things“, das Internet der Dinge, und ist ein Netzwerk von physischen Geräten mit integrierter Elektronik, Sensoren und Software, die mit dem Internet verbunden sind, um den Datenaustausch zu ermöglichen. Ein GSM/GPRS-Notrufsystem für Aufzüge kann als digitale Kommunikationsplattform eingerichtet werden, sodass Daten von anderen Geräten im Aufzug (z. B. Aufzugsteuerung, Türsensoren) usw. an den Wartungsbetrieb oder den Gebäudeeigentümer gesendet und für vorausschauende oder präventive Wartungsanwendungen genutzt werden können. Daten und Konfigurationen können auch an die Aufzugsgeräte zurückgesendet werden, um z. B. die Layouts des Aufzugsdisplays zu aktualisieren oder eine Ferndiagnose von Problemen durchzuführen.