MEMCO Notruftelefone können mit Festnetz- und IP-Telefonanlagen verbunden werden. Wir beleuchten, wie sie sich unterscheiden und wann analoge Telefonadapter (ATA) benötigt werden.
Anschluss von MEMCO-Notruftelefonen an digitale Leitungen
Es gibt zwei Fälle, in denen ein Kunde ein Notruftelefon an eine digitale Leitung anschließen muss.
Notruftelefone und öffentliche Telefonnetze (Festnetze)
Das Verhalten eines digitalen Anschlusses, der von einem Festnetzbetreiber bereitgestellt wird, entspricht (aus Sicht des Endnutzers) standardmäßig weitestgehend dem eines herkömmlichen analogen Anschlusses. Daher kann ein MEMCO-Notruftelefon direkt an den Digitalanschluss angeschlossen werden.
Notruftelefone und IP-Telefonanlagen
Wenn der digitale Anschluss als Teil einer IP-Telefonanlage an einem Standort bereitgestellt wird, muss ein IP-Analog-Wandler (ein so genannter analoger Telefonadapter oder ATA) verwendet werden, um das Notruftelefon mit dem digitalen Anschluss zu verbinden.
Der ATA stellt dem Notruftelefon eine Schnittstelle zur Verfügung, die einem analogen Anschluss so nahe wie möglich kommt. Heute gibt es mehrere Anlagen mit MEMCO-Notruftelefonen, die diese Konfiguration verwenden.
Aufgrund der unterschiedlichen Implementierungen von IP-Systemen unter Herstellern muss sichergestellt werden, dass der gewählte ATA vollständig mit dem jeweiligen System kompatibel ist. Da ATA-Modelle immer wieder durch neuere Versionen ersetzt werden, ist MEMCO nicht in der Lage, ein bestimmtes ATA-Modell zu empfehlen.
Kunden müssen sich mit ihrem IT-Anbieter am Installationsort in Verbindung setzen, um sicherzustellen, dass der richtige ATA installiert und konfiguriert wird. Dies sollte genauso behandelt werden wie die Sicherstellung, dass eine Festnetztelefonleitung oder eine GSM-Verbindung für den Anschluss vor Ort verfügbar ist, bevor ein Notruftelefon installiert wird.
Der ATA muss so konfiguriert werden, dass sowohl Sprach- als auch (datenführende) In-Band-DTMF-Töne zuverlässig gesendet und empfangen werden können. Wenn dies mit den Standardeinstellungen nicht möglich ist, sollte der ATA mit den Einstellungen für ein Fax oder Modem neu konfiguriert werden. Wenn weiterhin Probleme bestehen, müssen Sie sich an den technischen Support für die IP-Telefonanlage und/oder den Hersteller des ATA wenden.
Eine weitere Situation, die bei der Arbeit mit IP-Telefonanlagen zu berücksichtigen ist, ist der Fall, in dem das Notruftelefon Anrufe an die „Rufkette“ richtet oder von dieser empfängt.
Es kann mehr als ein ATA in dieser Rufkette geben, und in diesem Fall müssen alle ATAs in der Rufkette korrekt konfiguriert werden. Überprüfen Sie, ob die IP-Telefonanlage auch so konfiguriert ist, dass bei internen Anrufen DTMF-Töne erzeugt werden.
Um sicherzustellen, dass das Notruftelefon auch bei einem Stromausfall noch wählen kann, benötigt die IP-Telefonanlage eine Notstromversorgung.
Außerdem muss die IP-Telefonanlage es zulassen, dass externe Anrufe direkt an die dem Notruftelefon zugewiesene interne Nebenstelle weitergeleitet werden. Damit soll sichergestellt werden, dass die Befreiungsorganisation bei einem Personeneinschluss die Kommunikation in beide Richtungen wiederherstellen kann.
Andere verfügbare Lösungen
Heute werben mehrere Unternehmen für „VoIP“-, „IP“- oder „digital kompatible“ Notruftelefon-Lösungen.
Beim Anschluss an eine IP-Telefonanlage muss bei den meisten dieser Lösungen auch ein ATA installiert werden.
Einige Hersteller bieten ein separates Modul zum Anschluss ihrer Notruftelefone an eine IP-Telefonanlage an. Dies wird als Vorteil gegenüber der Bereitstellung eines ATA angepriesen. In Anbetracht der Vielzahl von Protokollen, die in IP-Telefonanlagen verwendet werden, ist es ratsam, die Dokumentation sorgfältig zu prüfen, um sicherzustellen, dass das Gerät mit einer bestimmten IP-Telefonanlage verbunden werden kann.
Mobilfunklösungen
Wenn ein Kunde nicht in der Lage ist, einen kompatiblen ATA für seine IP-Telefonanlage bereitzustellen, besteht eine Alternative in einer installierten Mobilfunkverbindung.
Durch den Anschluss an einen GSM-Gateway (Global System for Mobile Communications) oder die digitale Kommunikationsplattform von MEMCO kann das Aufzugnotruftelefon über das Mobilfunknetz mit der Befreiungsorganisation kommunizieren.
Wenn ein Sprach- und Daten-Gateway gewählt wird, ergibt sich der zusätzliche Vorteil der Datenübertragung von der Aufzugsanlage zu einem dezentralen Empfänger bzw. einer Fernüberwachungsplattform.
Im Januar 2018 veröffentlichte der europäische Aufzugsverband ELA eine Informationsschrift mit dem Titel „Hot Topic Planned Upgrading of European Telecom Network Systems“, die folgenden Kommentar enthält:
„GSM-Netze unterstützen eine breitere Palette herkömmlicher Formen der Sprach- oder Datenübertragung als VoIP und können daher als zuverlässigere Form der Kommunikation angesehen werden.“